Anforderungen zu PV Anlagen - EEG und VDE

PV-Leistung clever planen: Was VDE-AR-N 4105 und VDE-AR-N 4110 für neue Solarprojekte bedeuten

Wer 2025 in Photovoltaik investiert, sollte die technischen Anschlussregeln genau kennen. Denn die Frage, auf welcher Netzebene eine Anlage angeschlossen wird, entscheidet über zulässige Leistung, Anforderungen an die Technik und den Projektaufwand. Maßgeblich sind dabei zwei Regelwerke: VDE-AR-N 4105 für Anlagen am Niederspannungsnetz und VDE-AR-N 4110 für Anschlüsse an der Mittelspannung.

„Die richtige Einordnung spart Zeit, Kosten und Nerven. Ab einer gewissen Größenordnung gelten deutlich strengere Vorgaben – und oft auch ein Anschluss in der Mittelspannung“, sagt [Name, Funktion]. „Wir begleiten Betreiber:innen von der Machbarkeitsanalyse bis zum konformen Netzanschluss.“

Niederspannung (VDE-AR-N 4105): Dachanlagen bis größere Gewerbe

  • Anwendungsbereich: Anschluss an das öffentliche Niederspannungsnetz (≤ 1 kV) – vom Einfamilienhaus bis zu vielen Gewerbedächern.

  • Leistungsgrenzen in der Praxis: Bis zu einer bestimmten Gesamtleistung ist ein Anschluss in der Niederspannung üblich; jenseits größerer Anlagengrößen wird häufig auf Mittelspannung gewechselt. Die konkrete Schwelle legt der jeweilige Netzbetreiber fest (in vielen Regionen liegt sie im Bereich um ≈ 100–135 kW).

  • Technische Kernthemen: Netz- und Anlagenschutz, Blindleistungsbereitstellung/Spannungsstützung (z. B. cos φ- oder Q(U)-Kennlinie), Vorgaben zur Regelbarkeit/Reduzierung der Wirkleistung sowie Anforderungen an Messung und Kommunikation.

Mittelspannung (VDE-AR-N 4110): Große Dächer und Freiflächen

  • Anwendungsbereich: Anschluss an das Mittelspannungsnetz (typ. 10–30 kV) – für große Gewerbedächer und die meisten Freiflächenanlagen.

  • Leistungsgrenzen: In dieser Ebene sind höhere Einspeiseleistungen möglich; dafür gelten erweiterte Nachweiseund ein aufwendigeres Netzanschlussverfahren.

  • Technische Kernthemen: Anlagen- und Einheitenzertifikate, detaillierte Anforderungen an Blindleistung und Spannungs-/Frequenzstützung, Fernwirktechnik für Steuerbarkeit durch den Netzbetreiber sowie koordiniertes Schutzkonzept (inkl. Vorgaben zum Verhalten bei Netzstörungen).

Warum die Grenze zählt

  • Planungssicherheit: Die Netzebene bestimmt Trafokonzept, Schutztechnik, Zähler/Kommunikation und Zertifizierungen – und damit Kosten, Termine und Genehmigungsweg.

  • Zertifikate & Registrierung: Für viele Projekte sind Einheiten-/Anlagenzertifikate über akkreditierte Stellen Pflicht. Neu seit 2025: Komponenten- und Zertifikatsdaten werden zentral registriert (Stichwort ZEREZ), was eine saubere Dokumentation noch wichtiger macht.

  • Netzbetreiber-Spielräume: Neben den VDE-Regeln können regionale Vorgaben (z. B. zur maximalen Einspeiseleistung am Hausanschluss oder zu vereinfachten Verfahren) gelten.

Auf einen Blick: 4105 vs. 4110

  • Netzebene: Niederspannung (4105) vs. Mittelspannung (4110)

  • Typische Projekte: Wohn- & Gewerbedächer vs. große Dächer & Parks

  • Leistungsrahmen: Begrenzt durch Hausanschluss/DSO-Vorgaben vs. höhere Leistungen mit erweiterten Nachweisen

  • Aufwand: Einfacher Anschlussprozess vs. umfangreiches Zertifizierungs- und Schutzkonzept

Unser Angebot

Wir prüfen frühzeitig die passende Netzebene, klären Leistungsspielräume mit dem Verteilnetzbetreiber, erstellen die technische Dokumentation (inkl. Zertifikate) und begleiten bis zur Inbetriebnahme – VDE-konform und revisionssicher.

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